FAQ

Handel: Fragen und Antworten

  • Was ist die Kernanforderung der FSC- bzw. PEFC-Zertifizierung an Handelsunternehmen?
  • Woher kommt die Nachfrage nach FSC- und PEFC-Zertifizierung für Handelsunternehmen?
  • Muss ich mich auch als Endkundenhändler FSC/PEFC-zertifizieren lassen?
  • Wie ist die Verfügbarkeit an FSC- bzw. PEFC-zertifizierten Produkten?
  • Können die Produkte meiner Lieferanten mit meinem FSC- bzw. PEFC-Logo gekennzeichnet werden?
  • Hilft mir die FSC/PEFC-Zertifizierung bei der Erfüllung der EU-Holzhandelsverordnung?
Die FSC- und PEFC-Zertifizierung wird von Händlern in der Regel artikel- bzw. auftragsbezogen angewendet. FSC- und/oder PEFC-zertifizierte Artikel müssen als solche identifizierbar und mengenmäßig auswertbar sein.

Es muss belegt werden, dass die Ware, die vom Handelsunternehmen mit Zertifizierungsaussage weiterverkauft wurde, auch mit der entsprechenden Zertifizierung eingekauft wurde.

Endkundennahe Handelsunternehmen nutzen die FSC- und/oder PEFC-Zertifizierung dazu, eine verantwortungsvolle Herkunft ihrer Holz-, Papier- oder Nicht-Holz-Waldprodukte sicherzustellen. Eine eigene FSC- bzw. PEFC-Warenzeichen-Lizenz ermöglicht die Kennzeichnung der Produkte mit dem FSC- bzw. PEFC-Label, ohne die Lieferanten offenzulegen.

Grundprinzip der FSC- und PEFC-Zertifizierung ist die geschlossene Produktkette. Daraus resultiert, dass sich Zwischenhändler (z. B. Importeure) zertifizieren lassen müssen, damit die Ware den Status der Zertifizierung nicht verliert.

Endkundenhändler können, müssen sich jedoch nicht zertifizieren lassen. Wenn FSC-zertifizierte Produkte unter Verwendung der FSC-Warenzeichen beworben werden sollen, genügt eine Registrierung bei FSC Deutschland. PEFC erlaubt Händlern auch die Nutzung der PEFC-Logos der Produkthersteller.

Die eigene Zertifizierung bringt Handelsunternehmen den Vorteil der eigenen Lizenz zur Produktkennzeichnung, was vor allem bei Eigenmarken entscheidend sein kann.

Die Frage nach der Verfügbarkeit von FSC- und PEFC-zertifizierten Produkten muss individuell beantwortet werden. Die Zertifizierungen sind in den unterschiedlichen Branchen und Regionen verschieden stark verbreitet. Die Verfügbarkeit zertifizierter Produkte hängt je nach Rohstoffbedarf natürlich von der zertifizierten Waldfläche ab. Sie ist Grundlage für die Zertifizierung in der Verarbeitungs- und Handelskette.

Mit rund 200 Mio. Hektar FSC-zertifizierten Wäldern weltweit und rund 300 Mio. Hektar PEFC-zertifizierter Waldfläche (Stand: 11/2018) steht für viele Produkte ausreichend zertifiziertes Rohmaterial zur Verfügung. Jedoch liegen mehr als 90 Prozent der zertifizierten Waldflächen in Europa und Nordamerika.

Die eigene Zertifizierung bringt Händlern eine Lizenz zur Warenkennzeichnung mit eigener FSC- bzw. PEFC-Lizenznummer. Somit können zertifizierte Handelsunternehmen ihre Lieferanten auffordern, entsprechend zertifizierte Produkte mit dem FSC- oder PEFC-Label zu versehen. Bei der FSC-Gruppenzertifizierung ist zu beachten, dass alle Gruppenteilnehmer die gleiche FSC-Lizenznummer verwenden. Bei PEFC erhält jedes Unternehmen eine eigene PEFC-Lizenznummer.
Die EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) verbietet des Inverkehrbringen von Holz und Holzprodukten aus illegalem Holzeinschlag und -handel. Die Zertifizierungssysteme von FSC und PEFC beinhalten Sorgfaltspflichtsysteme (DDS, Due Diligence System), die zur Erfüllung der EU-Holzhandelsverordnung genutzt werden können. Die Gruppenleitung berät die Teilnehmer der ZGD gerne zur sinnvollen und praxistauglichen Umsetzung.

Weitere Fragen und Antworten, speziell zur Teilnahme an der ZGD finden Sie unter FAQ.